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Hast du auch den Ratschlagsimpuls in dir?

Hast du auch den Ratschlagsimpuls in dir?

Kennst du das: dein Coachee sitzt irgendwie in der Klemme. Du aber siehst genau, wo es hakt, was er oder sie anders machen müsste, um die Situation zu verbessern.

Schon meldet sich das kleine Ratschlagmonster in dir. Du kannst es nicht lassen und ‚berätst‘ dein Gegenüber.

Die Reaktion des Coachees aber ist nicht die, die du erwartest hast. Zögernd, ja fast zurückweisend ist die Antwort.

Warum jetzt das? Du hast doch genau die Lösung aufgezeigt aus dem Dilemma!

Ganz einfach: es ist nicht die Lösung deines Coachees.

Wir wissen alle soviel. Weil wir gut ausgebildet sind und uns viel Wissen angelesen haben. Schlimmer noch sind die eigenen Erfahrungen, die wir so gerne teilen möchten, weil wir denken, daraus kann der andere lernen.

Stop!!!

Weder dein Wissen noch deine persönlichen Erfahrungen helfen deinem Coachee. Nur verstehen, was ihn oder sie in der Tiefe bewegt. Herausfiltern, was hinter dem vermeintlichen Problem liegt. Nachfragen, analysieren und gemeinsam mit ihm oder ihr offenlegen, was verborgen geblieben ist. Bewusst machen, so dass es betrachtet werden kann. Dann kommt die gemeinsame Suche nach Lösungen. Das sind dann die Lösungen, die dein Coachee in sich entdeckt hat und die deshalb akzeptiert und umgesetzt werden.

Heißt das, du darfst nie einen Ratschlag geben?

Nur, wenn dein Coachee ausdrücklich deine Sicht der Dinge hören möchte, kannst du versuchen eine zukunftsorientierte Lösung in den Raum zu stellen oder einen Hinweis zu geben. Im besten Fall musst du das nicht. Weil sich Lösungen im Prozess entwickeln.

Zähme also das Ratschlagmonster und frage deshalb mehr. Habe Vertrauen in die Fähigkeit deines Gegenübers, sein Dilemma zu lösen. Halte den Raum voller Zuversicht, dass er oder sie das kann. Bleibe hartnäckig. Ohne Angst.

P.S.:
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