Was ist die beste Coachingfrage

Da wir das schon öfter gefragt wurden, möchte ich heute dazu eine kleine Geschichte erzählen.
Es war einmal vor langer Zeit:)))

Ich war noch ganz jung. Mein erster Job nach meinem Studium in einer kleinen Unternehmensberatung. Mein Stellenprofil: Verkauf von Beratungs- und Trainingsleistungen. Es lief ganz gut. Ich kam mit den Kunden zurecht und es machte mir Spaß. Nach einer Weile erzielte ich ordentliche Verkaufserlöse.

Eines Tages schickte mir ein Berater einen sehr verärgerten Kunden, mit dem er nicht zurechtkam. Er sagte: „Du verstehst dich ja mit den meisten Kunden gut. Schau mal, ob du etwas retten kannst!“.

Ich hatte nur eine Basisausbildung in Gesprächsführung und etwas Verkaufstraining.

Mir schlug das Herz bis zum Hals, als der verärgerte Kunde mein Büro betrat. Die Luft war zum Schneiden dick. Er schaute mich böse an und wartete. Ich wusste nicht, was ich sagen oder fragen sollte. Als ich ihn so anschaute, spürte ich plötzlich, was hinter seinem Ärger lag.

Ich sagte: „Sie sind enttäuscht von der Beratung? Was genau hatten Sie sich erwartet?“

Er atmete tief durch und begann zu erzählen. Ich hörte vorbehaltlos zu, weil ich beschlossen hatte, ihn mit seinem Anliegen ernst zu nehmen.

Ich hatte damals noch keine Ahnung von Paraphrasierung, Ich-und Du-Botschaften, gewaltfreier Kommunikation oder anderen Tools. Als er zu ende gesprochen hatte, fasste ich nur kurz zusammen, was ich gehört und wie ich es verstanden hatte. Er sagte prompt „ja genau!“ Ein untrügliches Zeichen, dass er sich richtig gehört und verstanden fühlte – wie ich heute nach meinen Ausbildungen weiß.

Es stellte sich heraus, dass die Beratung nicht das wirkliche Problem ansprach.

Dann fragte ich ihn „wie kann ich Ihnen helfen?“ Er war inzwischen so entspannt, dass er ganz offen erzählte, wie er sich von dieser Beratung die Lösung für sein großes Problem erwartete. Um es kurz zu machen: das Gespräch endete damit, dass er eine weitere Beratung kaufte, die maßgeschneidert auf sein Problem eingehen würde. Der Ärger war verflogen und er bedankte sich sehr bei mir. Von da an wurden alle unzufriedenen Kunden (so viele waren es nicht) zu mir geschickt.

Diese kleine Geschichte soll dir zeigen, dass die beste Coaching(Frage) aus deiner Präsenz entsteht.

Nur, wenn du ohne Widerstand und ohne Bewertung deinem Klienten zuhörst, wirst du spüren und wissen, was du sagen oder fragen musst. Sicher hilft es, wenn du durch deine Ausbildung die eine oder andere schlaue Frage parat hast. Aber die besten Fragen kommen aus deiner Intuition. Und das kann nur geschehen, wenn du völlig gegenwärtig und bei deinem Klienten bist.

P.S.:
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